Katastrophenschutz am Beispiel Cattenom

Allerorts das Gleiche! ” Katastrophenschutz bei einer Atomkatastrophe gibt es praktisch nicht”

http://gruene-fraktion-saar.de/mangelnder-katastrophenschutz-fuer-cattenom-notfallplaene-ueberarbeiten-evakuierungszone-ausweiten/

http://www.sr-online.de/sronline/sr2/sendungen_a-z/ici_et_la/20150526_sr2_ici_et_la_sendung100~print.html

Cattenom: Kein effektiver grenzüberschreitender Katastrophenschutz möglich

Laut  „Nuclear Transparency Watch“ (NTW) ist kein effektiver grenzübergreifender Katastrophenschutz für das Atomkraftwerk Cattenom möglich. Das sagte Brigitte Artmann von NTW dem SR. Es gebe zwar Messstellen und Dekontaminationsstellen, das sei aber nicht ausreichend. Das größte Problem habe sich nun beim Helmholtz-Versuchsreaktor in Berlin ergeben: Dieser Reaktor BER II wird für wissenschaftliche Strahlungsversuche genutzt. Er hat eine Leistung von 10 Megawatt. Bei einem Unfall dieses Reaktors gehe die Bundesregierung davon aus, dass der Grenzwert für einen Feuerwehrmann von 250 Milli-Sievert (pro Einsatz und Leben) bereits nach einem kurzen Einsatz erreicht wird. Die vier Blöcke in Cattenom produzierten je Reaktor mehr als 1300 Megawatt Strom. Es sei also rein arbeitsrechtlich davon auszugehen, dass bei einem Unfall die Feuerwehrleute nicht eingesetzt werden könnten. NTW geht davon aus, dass es interne Studien dazu gibt. Artmann forderte, dass diese veröffentlicht werden.

NTW hat Behörden und Innenministerien rund um Atomkraftwerke in Europa befragt. Anlass war der Wunsch der Europäischen Kommission einer Harmonisierung des  Katastrophenschutzes in Europa. Nach Angaben von Artmann hat Luxemburg einen Vertreter an den Runden Tisch geschickt, aus dem Saarland und Rheinland-Pfalz kamen schriftliche Antworten, und „Frankreich hat sich tot gestellt“. Den Report hat NTW im April dem Europa-Parlament vorgelegt. Darauf habe es bis heute keine Reaktion gegeben. NTW rechnet nicht mehr damit, dass die EU-Kommission an einer Harmonisierung des Katastrophenschutzes interessiert ist.

„Nuclear Transparency Watch“ wurde im November 2013 in Brüssel gegründet. Mitglieder sind Europa-Parlaments-Abgeordnete, Greenpeace,  ANCCLI, die Dachorganisation der Informationskomitees zu den französischen Atomreaktoren sowie lokale Abgeordnete und Wissenschaftler. Die Organisation versucht, Transparenz in atomare Angelegenheiten zu bringen.