27.04.2013 Mahnwachen zum 27.Tschernobyl-Jahrestag

Ergänzung vom 10.05.2013
Regen und Wind machten ein bischen zu schaffen, aber sonst
freuten wir uns über viele Teilnehmer bei der Mahnwache, über zahlreiche Unterschriften( insg. mehr als 200 Unterschriften in zwei Stunden) , den hin und wieder eingeworfenen Spendenbeitrag und vor allem über angeregte Nachfrage und Meinungen der Passanten. Nicht zuletzt – Dank an Presse und TV.

Am Samstag nach dem Tschernobyl-Jahrestag (26.04.2013)
Mahnwache  in Weiden mit Gedenkminuten fünf vor elf Uhr.
Der Info-Stand ist von 10 bis 12 Uhr besetzt.
Am Stand Unterschriftenlisten u.a.  “Ich will´s schneller haben – „Mehr Tempo beim Atomausstieg!“ und Info über Schilddrüsenzentrum Gomel, Spendenbüchse. näheres im nachfolgenden Text, der auch als Pressemitteilung vorliegt.

27 Jahre Tschernobyl
Am 26. April 1986 kam es in B
lo
ck 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl nahe der ukrainischen Stadt Prypjat unter anderem angeblich aufgrund von Bedienungsfehlern, wahrscheinlicher aber aufgrund eines Erdbebens, zu einem unkontrollierten Leistungsanstieg und einer Kernschmelze. Die darauf folgenden Explosionen zerstörten den 1.000 Tonnen schweren Reaktordeckel und das Dach des Gebäudes. Das in diesem Reaktortyp in großen Mengen enthaltene Graphit entzündete sich. Der brennende und schmelzende Reaktorkern lag offen unter freiem Himmel. Der Super-GAU von Tschernobyl gilt als bislang schwerste nukleare Katastrophe.

Viele Menschen hatten und haben seither gesundheitlich an den Folgen des Supergaus zu leiden. Viele von den Opfern sind an den Folgen verstorben. Je nach Standpunkt der Betrachter schwanken die Angaben über die Zahl der Tschernobyl-Todesopfer insgesamt zwischen 10.000 und mehr als 250.000 (davon mehr als 112.000 von insgesamt 800.000 Liquidatoren die unmittelbar danach zu „Aufräumarbeiten usw.“ zum Unglücksort abkommandiert worden waren).

Tschernobyl ist eine Katastrophe, die niemals endet!
Während der ersten Aufräumarbeiten wurden rund eine Million Kubikmeter radioaktives Material ohne besondere Schutzmaßnahmen oberflächen nah in etwa 800 Abfallmulden verbuddelt. Diese sogenannten vorläufigen Zwischenlager bedrohen das Grundwasser. In den radioaktiv kontaminierten Gebieten, die von einer landwirtschaftlichen Nutzung ausgeschlossen sind, treten häufig Brände auf, welche die radioaktiven Substanzen weiter verbreiten. Völlig ungeklärt ist, wo der einsturzgefährdete erste Sarkophag, der demontiert werden muss, und das stark strahlende Material aus dem Reaktor selbst sicher gelagert werden sollen. Und die Opfer des Super-GAUs sowie deren Nachkommen werden noch Jahrzehnte mit massiven gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben.

Dieser Menschen will die Bürgerinitiative gegen atomare Anlagen Weiden /Neustadt e.V.,  am Samstag – einen Tag nach dem 27. Jahrestag des Supergaus von Tschernobyl mit Mahnwache gedenken. Die BI ruft  Aktive, Interessierte, Solidarische … und alle Passanten in der Fußgängerzone auf,  zur Teilnahme an den Schweigeminuten um fünf  vor elf, in der Nähe des BI-Infostandes der von 10 bis 12 Uhr beim Brunnen am Oberen Markt präsent ist.

Die Proteste dieser Tage – am 21. April fanden bereits zwei große Demonstrationen  in Brokdorf und im Unterfränkischen Grafenrheinfeld statt – sind eingebunden in die Forderung, die neun noch laufenden Atomkraftwerke schneller als erst 2022 abzuschalten. Denn in jedem Reaktor kann es jeden Tag zum Super-GAU kommen.

“Ich will´s schneller haben – „Mehr Tempo beim Atomausstieg!“
So lautet das Motto einer Unterschriftensammlung, die  am Infostand aufliegt.

Am Infostand gibt es auch die Möglichkeit sich über das Otto-Hug-Strahleninstitut des gebürtigen Weidners, Professor Dr. Edmund Lengfelder,  zu informieren. Das Otto-Hug-Strahleninstitut hat bereits Anfang 1990  ein Schilddrüsenzentrum in Gomel, Weißrussland,  gegründet, um den vielen als Folge der Verstrahlung an Schilddrüsenkrebs erkrankten Menschen, vor allem Kinder!, zu helfen.
Eine Spendenbüchse steht bereit.