Demo Weiden 02.11.2023 13.30 Uhr – LAUT WERDEN! Gewalt gegen Frauen und Kinder STOPPEN

02. 11. 2023 | 13:30
Parkplatz Spielvereinigung Weiden, Weiden (Oberpfalz)

Treffpunkt: 02.11.2023, 13.30 Uhr, Parkplatz Spielvereinigung Weiden
(49°40’58.1″N 12°10’20.0″E)
Protestzug durch Weiden mit Übergabe der Istanbul-Konvention, Wort-,Gesang-
und Aktionsbeiträgen. Abschlusskundgebung vor dem Jugendamt.

Veranstalter: Frauen- und Kinderschutzhaus Weiden, Amnesty International,
mit Weiden ist Bunt – Aktionsbündnis gegen Extremismus, Oberpfälzer Bündnis für
Toleranz und Menschenrechte – OBTM, SPD Frauen Weiden, Grüne Weiden, Liberale
Frauen – FDP Weiden und diversen lokalen gesellschaftlichen Gruppen und Institutionen.

Ausschlussklausel: Nach Artikel 10 Abs. 1 bayerisches Versammlungsgesetz sind Rechte, Neonazis, deren
SympathisantInnen sowie Personen, die in der Vergangenheit durch rassistische, antisemitische, sexistische,
nationalistische oder verschwörungsideologische Äußerungen aufgefallen sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.
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Weltweit werden Frauen und Mädchen diskriminiert und unterdrückt. Sie erleiden
Partnerschaftsgewalt, Sexismus im Alltag und werden ermordet. Jeden 3. Tag stirbt in
Deutschland eine Frau durch Partnerschaftsgewalt. Wir werden gegen diese Menschen-
rechtsverletzungen aktiv und fordern besseren Gewaltschutz – lokal, regional, national.
Jede 3. Frau in Deutschland ist von häuslicher Gewalt betroffen. Bei Vergewaltigung, sexuellen
Übergriffen und sexueller Nötigung in Partnerschaften sind die Opfer zu 97,5% weiblich, bei
Bedrohung, Stalking, Nötigung in der Partnerschaft sind es 88,4%. Das Dunkelfeld bleibt groß, weil
Betroffene Angst haben Anzeige zu erstatten.

Es handelt sich nicht um Einzelfälle, sondern ein drängendes gesellschaftliches Problem, das nur
gesamtgesellschaftlich bewältigt werden kann. Gewalt gegen Frauen geht alle an!
Es sind Hausfrauen und Mütter, Lehrerinnen und Verkäuferinnen. Sie sind Ärztinnen, Arbeiterinnen,
Kosmetikerinnen, Studentinnen und Büroangestellte. Es kann die Freundin sein, die Kollegin, die
Nachbarin oder die eigene Schwester. Kinder sind bei häuslicher Gewalt immer
mitbetroffen. Deutschlandweit gehen mehr Kinder ins Frauenhaus als Frauen.
Gewalt gegen Frauen ist vielfältig: Sie beginnt in den Köpfen, äußert sich in der Sprache und entlädt
sich in Taten. Das Machtungleichgewicht zwischen Männern und Frauen, ökonomische
Abhängigkeit, Sexismus und patriarchales Denken sind der Nährboden für Gewalt gegen Frauen
und Mädchen. Rechtspopulismus geht mit Frauenhass einher.
Gewalt gegen Frauen beschränkt sich jedoch nicht nur auf den familiären Nahbereich, sondern sie
zeigt sich auch als Hass gegen Frauen im öffentlichen und digitalen Raum. Neue technische
Möglichkeiten verschärfen die Partnerschaftsgewalt: intime Aufnahmen werden ohne Willen der
Betroffenen verbreitet, aus Rache oder zur Einschüchterung, Spyware erleichtert das Stalking und
ermöglicht neue Formen der Nachstellung.
Was passiert, wenn die Rechte von Frauen und Mädchen einschränkt werden? Es
entsteht Widerstand! Frauen nehmen die Unterdrückung nicht hin, sind nicht nur
Opfer. Wir gehen auf die Straße, nutzen unsere Stimmen und widersetzen uns dem
Status quo!
Die Istanbul-Konvention (IK) ist ein völkerrechtlicher Vertrag, der Frauen und Kinder vor Gewalt
schützen soll. Deutschland hat die IK seit 2018 ratifiziert. Damit hat sie den Status eines Bundes-
gesetzes, das von Politik, Verwaltung und Richterschaft verbindlich zu beachten ist. Doch die
Realität sieht anders aus. Die Umsetzung ist mangelhaft und Deutschland ist deswegen vom
Europarat gerügt worden.Es fehlen Kinderschutzkonzepte nach häuslicher Gewalt und Handlungsleitfäden institutioneller
Vernetzung. In der Folge werden oft die Opfer angezweifelt, kriminalisiert, verunsichert und erleiden
institutionelle Gewalt. Dabei ist wissenschaftlich erwiesen, dass es in nur 1-2 % aller Fälle zu
Fehlbezichtigungen kommt. Die Istanbul-Konvention dient auch dem Schutz unserer Kinder, wenn
sie fordert, dass alle Berufsgruppen, die mit Betroffenen und Tätern in Kontakt kommen, zu
Gewaltschutz umfassend aus- und weitergebildet werden müssen.
Mehr als jeder zweite Fall vor Familiengerichten in sog. Kindschaftssachen hat einen Gewalt-
hintergrund. Der hohe Anteil von Gewalt in Verfahren zum Umgangs-, Sorge-, Unterhalts- und
Abstammungsrecht wird aber oft nicht oder deutlich zu wenig bei gerichtlichen Entscheidungen
berücksichtigt. Die Wirkweise häuslicher Gewalt in Familien, Nachtrennungsgewalt und
Täterstrategien werden nicht erkannt.
Der Mord an einer Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner wird immer noch als “Familiendrama”
oder „Tat aus Eifersucht“ bezeichnet, nicht als das was es ist: Femizid, und wird dadurch privatisiert
und entpolitisiert. Frauenmord bedeutet jedoch, dass eine Frau oder ein Mädchen aufgrund von
Vorstellungen geschlechtsbezogener Ungleichwertigkeit getötet wird, insbesondere weil sie
sexistischen Rollen- und Verhaltenserwartungen einer Geschlechterordnung nicht entspricht.
Auf sexuelle Belästigung wird mit Tabuisierung reagiert. Die Tat wird oft verharmlost, als Scherz
abgetan und die Frauen* als überempfindlich dargestellt. Täter-Opfer-Umkehr – wir sind es so leid.
Wir haben es satt, mitansehen zu müssen, wie Gewalt an Frauen und Mädchen nicht nur
hingenommen, sondern durch tiefsitzende patriarchale Ansichten sogar begünstigt wird.
Viele Kulturen – ein Ziel
Manche von uns waren gezwungen vor Krieg und Vertreibung zu flüchten oder sich mit der Waffe in
der Hand zu wehren. Nicht nur, aber auch in diesem Zusammenhang sind Frauen* sexualisierter
Gewalt ausgesetzt. Weltweit versuchen rückwärtsgewandte, autoritäre Regimes und Bewegungen
immer wieder, unsere Rechte zu beschneiden – den Frauen*, die sich dagegen wehren, gilt unsere
Solidarität ganz besonders, ob im Iran, Afghanistan oder in anderen Ländern.
Wir fordern Politik und Behörden auf, Gewaltopfer besser zu schützen
sowie die vorbehaltlose und wirksame Umsetzung der Istanbul-
Konvention – lokal, regional, national.
Gemeinsam können wir alle mehr erreichen – komm mit
Kolleg*innen, Freund*innen, Nachbar*innen auf die Straße!

Treffpunkt: 02.11.2023, 13.30 Uhr, Parkplatz Spielvereinigung Weiden zum
Protestzug durch Weiden mit Übergabe der Istanbul-Konvention, Wort-,Gesang-
und Aktionsbeiträgen. Abschlusskundgebung vor dem Jugendamt.

Veranstalter: Frauen- und Kinderschutzhaus Weiden, Amnesty International,
mit Weiden ist Bunt – Aktionsbündnis gegen Extremismus, Oberpfälzer Bündnis für
Toleranz und Menschenrechte – OBTM, SPD Frauen Weiden, Grüne Weiden, Liberale
Frauen – FDP Weiden und diversen lokalen gesellschaftlichen Gruppen und Institutionen.

Ausschlussklausel: Nach Artikel 10 Abs. 1 bayerisches Versammlungsgesetz sind Rechte, Neonazis, deren
SympathisantInnen sowie Personen, die in der Vergangenheit durch rassistische, antisemitische, sexistische,
nationalistische oder verschwörungsideologische Äußerungen aufgefallen sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.