Kurzbericht zur Veranstaltung mittels Pressetext
Impulsgeber für Energiewende in der Region: Bürgerenergiegenossenschaft Parkstein bei der Jahreshauptversammlung der BI gegen atomare Anlagen
Jahreshauptversammlung bestätigt Festhalten der BI am Atomausstieg
Die “Weiden-Neustädter Bürgerninitiative gegen atomare Anlagen” (BI) hielt Jahreshauptversammlung und lud Interessierte und befreundete Umwelt-Gruppen zum Vortrag “Bürgerenergie Parkstein: Impulsgeber für Energiewende in der Region” in die Räume des Kunstvereins Weiden ein.
“#SchlussMitAtomEinfürallemal, diese Forderung werden wir noch sehr oft wiederholen müssen, bis der Atomausstieg inklusive der Schließung der Uranfabriken und Endlagerlösung, wirklich geschafft ist”, resümiert das Vorstandsteam der Bürgerinitiative gegen atomare Anlagen seinen von Hilde Lindner-Hausner vorgetragenen Geschäftsbericht. Renate Löw gibt den Kassenbericht, welchen von der Revisorin ordnungsgesmäße Führung bescheinigt wird. Mit der Entlastung des Vorstandes bestätigte die Versammlung auch die zahlreichen Aktionen, Veranstaltungen und weiteren BI-Aktivitäten im Berichtszeitraum, sowohl vor Ort, als auch auf Bundes- und Europaebene.
Atomkraft ist eine Hochrisikotechnologie und keine Lösung für die anstehenden Probleme, weder für das Klima, noch für den Strompreis.
Der zunehmend aufgekommenden Forderung von Politikern und Kernkraftschwärmern, Atomkraft zu verlängern oder sogar wiederzubeleben, diese wider besseren Wissens herbeizureden, wird einvernehmlich und wissenschaftlich fundiert widersprochen. Studien und Aussagen werden zitiert: Atomkraft ist keine Lösung für die anstehenden Probleme, weder für das Klima, noch für den Strompreis. Im Gegenteil, gesamtgesellschaftlich gesehen ist sie die bei weitem teuerste Art der Energieerzeugung, keineswegs CO2-frei und als Hochrisikotechnologie induskutabel. Atom und Kohle verstopfen die Netze, sie sind nicht mit “Wind und Sonne” kompatibel, sind keine Lösung, sondern Teil des Problems. Frankreich ist das negativste Beispiel, wohin es führt, wenn ein Land unverbesserlich auf Atom setzt. Der Weg, die Klimakatastrophe abhzumildern kann nur im schnellen konsequenten Ausbau der Erneuerbaren Energien gesehen werden.
Begeisternder Vortrag Bürger-Energiewende vor Ort: “Machen ist wie wollen, nur krasser”
Der Frage, wie können wir eine weitere Erdhitzung bremsen und die Klimaziele erreichen, was können wir vor Ort dafür tun?, stellt sich Bi-Mitglied Josef Langgärtner und zeigt am Beispiel seiner Kommune Parkstein,
wie bürgerliches Engagement die Energiewende vorantreiben kann. Anhand seiner Präsentation wird deutlich, wie mutig und entschlossen Parksteiner Bürger*innen zusammen mit der Kommune Projekte für Wind- und Solarkraft, sowie Wärmeversorgung angehen. Langgärtner, Vorsitzender der Bürgerenergiegenossenschaft, stellte sich als Kandidat zur Kommunalwahl und ist als 2. Bürgermeister am kommunalen Geschehen beteiligt.
Sein Vortrag stößt auf großes Interesse und regt an zur Nachfrage und Diskussíon. Hans Babl vom Bund Naturschutz dankt Josef Langgärtner und trifft auf Zustimmung mit seiner Anregung, dieses engagierte Beispiel “Bürgerenergie”, weiterzutragen und in der Region umzusetzen. “Das war heute ein Anstoß, lasst uns weitermachen” – weitere gemeinsame Treffen werden in Aussicht gestellt.
Josef Langgärtner, dessen Triebfeder es ist, jetzt das Mögliche für die Zukunft der Kinder und derer die nachfolgen, zu tun, schließt mit den Sätzen: “Wichtig wäre mir, dass die Kommunen jetzt am Zug sind und die politischen Fesseln überwinden müssen. Teilhabe der Bürger*innen an allen Projekten. Entweder über Kommunen oder über Bürgerenergiegenossenschaften. Wir sind gerne Beispiel und helfen bei Problemen weiter.”
Die Bürgerinitiative existiert seit 1982 und wurde gegründet, als in der Oberpfalz mit allen politischen und sonstigen Mitteln der Bau einer atomaren Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf durchgesetzt werden sollte. Aufgrund des großen gemeinsamen oberpfälzer Widerstands der sich auf das ganze Land ausweitete, scheiterte dieses Vorhaben. Die BI sah es danach dennoch als ihre Aufgabe an, sich weiterhin für die Abkehr von Atom und den Umstieg auf die sogenannten alternativen Energien einzusetzen. “Obwohl der Atomausstieg als beschlossene Sache erschien, behielten wir beständig ein wachsames Auge auf dessen Umsetzung. Das war nicht unbegründet, wie die derzeitige Entwicklung zeigt”, bedauert Sprecherin Hilde Lindner-Hausner und gibt bekannt:
“Kein Tag länger” fordert die Antiatomplattform .ausgestrahlt bezüglich des bis 15.04.22 durchgesetzten Streckbetriebs der noch laufen Atomkraftwerke ISARII, Neckarwestheim und Lingen. Mit der Aktion “runterfahren.de” vom 25.-27. November zu Blockadeaktionen beim AKW Neckarwestheim in zivilem gewaltfreiem Widerstand gegen einen Weiterbetrieb der Atomkraftwerke in Deutschland auf. Alle AKW müssen spätestens am 31.12.2022 abgeschaltet werden. Weitere Informationen zur Teilnahme gibt es auf Anfrage bei der BI
Weidener Bürgerinitiative gegen die Errichtung einer atomaren
Wiederaufarbeitungsanlage und sonstiger atomarer Anlagen e.V. gegr. 1982
Einladung an alle Mitglieder und Interessierte
Vorgeschlagene Tagesordnung zur regulären Jahreshauptversammlung am 16.11.2022
in den Räumen des Kunstvereins Weiden/Café Neues Linda, Ledererstr. 6, Weiden
(Eingang durch das Café)
1. Begrüßung und Beschluss über die Tagesordnung
2. Geschäftsbericht – hier vorab bereits lesbar: Geschäftsbericht JHV 2022
3. Kassenbericht
4. Bericht der Kassenrevisor*innen
5. Aussprache zu Geschäfts- und Kassenbericht
6. Entlastung des Vorstands
7. Impulsreferat Erneuerbare Energie in der Region – Klimaziele umsetzen. Einladung zum kreativen Diskurs
8. Verschiedenes
Wie lässt sich die Energiewende vor Ort erfolgreich umsetzen? Dieser Frage stellt sich ein Diskussionskreis im Anschluss an die öffentliche Jahreshauptversammlung
von BI WAA NAA am 16.11.2022 um 19 Uhr in den Räumen des Kunstvereins Weiden/Café Neues Linda. “Heuer sind turnusgemäß keine Neuwahlen. “Nach den formalen Tagesordnungspunkten Geschäfts- und Kassenbericht, sowie Entlastung des Vorstandes laden wir gleichgesinnte Gruppen wie Abgefrackt, Bundnaturschutz, LBV, Greenpeace, IPPNW, Fridays for Future und alle Interessierten herzlich ein, zum Austausch und gemeinsamen Handeln.” Motivierende Beispiele aus Stadt und Landkreis sollen hierbei einfließen.