Die Niederbayerischen Landräte stehen geschlossen zur Forderung auf Aktenüberprüfung der Schweißnähte im radioaktiven Primärkühlkreislauf im Atomkraftwerk Temelin 1. Deren Einschätzung werde auch von den Landräten aus Cham, Straubing Bogen und Schwandorf geteilt.
Dies ergeht aus einem Bericht der Chamer Zeitung vom 2. Oktober über die 8. Temelinkonferenz vom vergangenen Wochenende im tschechischen Temelin.
Die Bürgerinitiative gegen atomare Anlagen BI WAA NAA fordert nun die Landkreise Neustadt/Wn und Tirschenreuth und Stadt Weiden auf, sich den Niederbayerischen Landkreisen anzuschließen, denn nur sie fehlen an dem Schulterschluss entlang der tschechischen Grenze von Niederbayern bis Oberfranken.
Bereits im April 2016 appellierte die Bürgerinitiative BI WAA NAA mit einem offenen Brief an Landkreis und Stadt, der von zahlreichen BürgerInnen unterzeichnet worden war für ein gemeinsames Vorgehen der bayerischen Landkreise. “Die Nachfragen zu unserem Appell ergaben, dass man zu unserem Unverständnis lediglich zu einer Kenntnisnahme unserer Forderungen bereit ist.” erklärt BI-Vorstand Hilde Lindner-Hausner.
Sich mit den bayerischen Städten und Landkreisen zusammenzuschließen, sich in Bezug auf die defekte Schweißnaht im Kernkraftwerk Temelin 1 schützend vor die Bevölkerung zu stellen, war neben verbessertem Katastrophenschutz das Anliegen. “Der Passauer Landrat Franz Meyer folgte einem ähnlichen Aufruf, davor schon der Wunsiedler Landrat Dr. Karl Döhler. Nun ist es die Tat der Stunde für Oberbürgermeister Seggewiß, Landrat Andreas Meier und Landrat Wolfgang Lippert auch diesen Schritt zu tun und die Lücke entlang der Grenze zu schließen”, bekräftigt Lindner-Hausner den Appell der Bürgerinitiative.
Teil der Temelinkonferenz an der auch Mitglieder von BI WAA NAA teilnahmen, war eine Exkursion in die Hochsicherheitszone des Reaktors. Der bayerische Rundfunk – Rundschau und Abendschau – berichtete bereits darüber.
Die BI stoppt Temelin verstärkte mit ihrer Petition STOPPT TEMELIN – Gefährliche Schweißnähte untersuchen! zusammen mit 80 000 Unterzeichnern ihre Forderung an die Bundesregierung aktiv zu werden. Die Petition war im Juli an das Bundesumweltministerium übergeben worden. Brigitte Artmann, grüne Kreisrätin aus Marktredwitz fasst die Situation in Ihrer Petition zusammen: “Deutschland hat einen bindenden Vertrag mit Tschechien, der der Bundesregierung das Recht gibt, Unterlagen zu prüfen. Doch die Bundesregierung bleibt untätig. Das ist ein Skandal und bringt uns alle in Gefahr!”
weitere Info zum Pressetext:
Bericht in der Chamer Zeitung:
http://www.idowa.de/inhalt.atomkraftwerk-temel-n-pfusch-an-schweissnaehten-des-reaktors.d3764cbd-ccfb-4464-bd1a-12c3e47bea7d.html
Dominik Altmann
Redakteur
Chamer Zeitung
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http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/nachrichten/rm-mediathek-148.html
Jetzt auch in der BR Abendschau vom 04.10.2017
http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/abendschau/temelin-atomkraftwerk-sicherheit-schweissnaehte-100.html
http://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/abendschau/index.html
Temelin 1 – Die Schweißnähte im Primärkreislauf und Katastrophenschutz in Deutschland
8. TEMELIN KONFERENZ 2017
Samstag, 30.09.2017 im AKW TEMELÍN
Kontakt: Brigitte Artmann, Mobil +49 (0)1785542868, brigitte-artmann@gmx.de
20170913_DE_Programm_Temelin_Konferenz
20170913_EN_programm_Temelin_conference
Übersetzung Deutsch-Tschechisch Patricia Lorenz
08:30 Treffpunkt am Temelin Infozentrum. (♁49° 10′ 55″ N, 14° 22′ 53″ O )
09:00 Exkursion in den Hochsicherheitsbereich des AKW Temelin. Dauer drei Stunden.
Anmeldung mit personenbezogenen Daten unverzüglich erforderlich bei
brigitte-artmann@gmx.de – Die Anweisungen von CEZ (unten) sind zu beachten!
12:30 Besuch des Friedhofs der verschwundenen Dörfer.
13:15 Kurzes Foto-Shooting vor den Reaktoren an der Straße südlich des AKW.
14:00 Mittagessen in Purkarec an der Moldau. Relax Hotel Pelikán, Purkarec 133, Hluboká nad Vltavou 373 41, +420 608 829 840, penzion-purkarec@seznam.cz , www.penzionpurkarec.cz
Danach: Besichtigung der Staumauer mit der Kühlwasserentnahmestelle des AKW an der Moldau.
Vorträge und Gedankenaustausch mit den internationalen Teilnehmern über das Risiko der Schweißnähte im Primärkühlkreislauf von Temelin 1 diesmal während der Tour.
„Temelin: Deutschland und die Petition Temelin-Schweißnähte sofort untersuchen“ www.change.org/p/bundesregierung-atomkraftwerk-temelin-i-sofort-abschalten
– Brigitte Artmann ist Kreisrätin im Landkreis Wunsiedel im bayerischen Fichtelgebirge und Sprecherin der BI STOPPT TEMELIN und berichtet über den Sachstand der Kommunikation mit dem Bundesumweltministerium. Das nächste Treffen der Deutsch/Tschechischen Kommission wird im Oktober 2017 in Nordböhmen sein. Das BMUB wurde aufgefordert auf eine Aktenüberprüfung zu dringen, basierend auf den Vertrag zwischen beiden Ländern.
„Temelin und Tihange – Gibt es Unterschiede?“ – Jan Haverkamp von Wise Amsterdam, hat im Jahr 2000 den Temelin-Schweißnahtfall 1-4-5 (Akte 15/2001/SUJB) für Greenpeace aufgedeckt und arbeitet heute am Fall Tihange. Jan Haverkamp ist stellvertretender Vorsitzender von Nuclear Transparency Watch und Berater von Greenpeace.
„Temelin- Katastrophenschutz in Passau und den Nachbarlandkreisen“ Halo Saibold berichtet über die Situation der bayerischen Landkreise, die Temelin am nächsten liegen und bei einem Unfall bei Ostwind evakuiert werden müssten. Zur Erinnerung: Bei der atomaren Katastrophe in Fukushima wehte der Wind meist aus Westen kommend hinaus auf den Pazifik.
Für BI WAA NAA BI gegen atomare Anlagen Weiden-Neustadt/WN berichtet Hilde Lindner-Hausner zu den Bemühungen
im Landkreis Neustadt Waldnaab und bei der Stadt Weiden für eine häusliche Jod-Bevorratung Gehör zu finden.
Aus der Region des AKW Dukovany kommt die tschechische Umweltschützerin Hana Konvalinková.
Programm: www.gruene-fichtelgebirge.de und www.stoppt-temelin.de Teilnahme auf eigene Gefahr.
Die 9. Temelin Konferenz findet im März 2018 voraussichtlich im Landratsamt Wunsiedel statt.
Brigitte Artmann
Kreisrätin/Kreisvorsitzende
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN KV Wunsiedel
Am Frauenholz 22
95615 Marktredwitz/Germany
Tel +49 923162821
Mobil +49 1785542868
brigitte.artmann@gruene-fichtelgebirge.de
www.gruene-fichtelgebirge.de
Die von CEZ stammenden Bedingungen für den Besuch des AKW bitte sorgfältig lesen:
1. Alle erforderlichen Angaben im Anmeldeformular ausfüllen.
2. Auf die Richtigkeit der Daten achten! Wenn mehr als ein Zeichen (Ziffer / Buchstabe) in den personenbezogenen Daten eines Besuchers nicht korrekt ist, wird der Besucher nicht in die Hochsicherheitsbereich des AKW Temelin zugelassen.
3. Wenn ein Besucher spezifische Behinderungen hat (Prothesengelenk, Insulinpumpe, Herzschrittmacher oder Defibrillator usw.), muss dies im Anmeldeformular angegeben werden. Der Besucher muss vor dem Eintritt in den Hochsicherheitsbereich ein ärztliches Attest vorlegen. Gleiches gilt für jeden Besucher, der in der Abteilung für Nuklearmedizin untersucht wurde.
Achtung:
Personen unter 15 Jahren dürfen nicht in den Hochsicherheitsbereich des AKW Temelin.
Beim Sicherheitscheck vor Eintritt in den Hochsicherheitsbereich muss jeder Besucher den im Anmeldeformular angegebenen Personalausweis oder Reisepass mit sich führen.
Personen unter dem Einfluss von Alkohol oder Suchtmitteln dürfen nicht in den Hochsicherheitsbereich gelangen. Achtung! Es wird ein Teilnehmer für einen Zufalls- Alkoholtests ausgewählt! Wenn es ein positives Testergebnis gibt, wird die gesamte Gruppe nicht in den Hochsicherheitsbereich des AKW Temelin zugelassen.
Die folgenden Gegenstände sind verboten und dürfen nicht in den Hochsicherheitsbereich des AKW Temelin gebracht werden: Waffen (einschließlich Messer, Sprengstoffe, Munition), Alkohol, andere süchtig machende Drogen, Kameras, Videokameras, Handys, Taschen usw.
Jeder Besucher, der den Hochsicherheitsbereich des AKW Temelin betritt, muss entsprechende Schuhe tragen – robuste Schuhe mit niedrigen Absätzen sind vorgeschrieben.
Die Exkursion ist körperlich anspruchsvoll (Länge ca. 3 km, mit Treppen und Höhenunterschieden).